tiniestlittlehuman- Журнал, 12 янв 23

Und vor allem Frustriert. Frustriert, weil es mir so lange so schlecht ging und die Ärzte mich nicht ernst genommen haben. Frustriert, weil meine gesundheitlichen Probleme erst abgetan wurden, weil ich normalgewichtig war (als ich täglich <1200 Kalorien gegessen und täglich brutal Sport gemacht habe) und dann später, weil ich übergewichtig war („Nehmen Sie doch erstmal ab“). Die Lösung/Diagnose war so einfach (einmal Blut abnehmen), aber ich musste jahrelang dafür kämpfen. 

Und ich bin frustriert für mein altes Ich, das so viel Sport gemacht hat und nie danach aussah. Ich bin immer noch viel weniger fit als damals, aber jetzt überschwemmt man mich mit Lob, während man damals dachte, ich sei faul und undiszipliniert. Manchmal macht es mich einfach traurig, dass mein Gewichtsverlust als „endlich diszipliniert geworden“ abgestempelt und nicht als „endlich gesund werden“ erkannt wird. 

Entschuldigt die langen Texte, ich musste nur meinen Frust irgendwo loswerden! Je weniger ich wiege, desto wütender werde ich nachträglich für mein altes Ich, dass die Behandlung durch die Ärzte etc. einfach nicht verdient hatte 

Kleine Ergänzung: Ich bin natürlich nicht wütend auf die Leute in meinem Umfeld, die mich auf den Gewichtsverlust ansprechen. Die meinen das natürlich nur nett! Das sind nur die Gedanken, die dann nachträglich bei mir hochkommen. 

Lange Texte sind voll OK. Kann dich da komplett verstehen. So tickt leider unser Gesellschaft, nichts hinterfragen, nicht über den Tellerrand schauen, nur noch Oberflächlichkeit… Hauptsache ist doch, das dein langer Weg, an das richtige Ziel geführt hat! Naja und die 10% sind doch nur Leute, die selber in ihrem ganzen Leben nie ihren Arsch Hoch bekommen. 

Ich kann deine Frustgefühle absolut nachvollziehen, aber schliesse damit ab. Denn egal, wie wütend und frustiert du bist, du wirst die Vergangenheit nicht ändern können und die Wut raubt dir Kraft. Schliess damit ab und nimm dir vor, dich nie wieder einfach abwimmeln zu lassen von den Ärzten.  

Hmmm , hast Du abgenommen????? Sieht man nix von... (Hilft der Kommentar???🤣🤣🤣🤣) Ich duck mich mal schnell weg...💝 

Mir hilft es ganz gut meine Vergangenheit nicht zu verfluchen, sondern mich an meinen Erfahrungen zu ergötzen. 

Ich finde es ganz erschreckend wie lange es teilweise dauert bis man ernst genommen wird. Habe auch mehrere Beispiele in meinem Umfeld wo nur halbherzig vorgegangen wurde… ( selbstverständlich auch abhängig vom Arzt, mein Hausarzt ist top). Ich freue mich einfach für dich das es sich jetzt in diese Richtung entwickelt hat…. Nicht abwimmeln lassen und Selbstvertrauen! Wir selber wissen das was nicht stimmt! 

versteh dich voll und ganz. bei sind komplimente jetzt in meinem Kopf Tadel für früher. bestes Nichtkompliment aller zeiten (als ich ca 20 war): jetzt siehst du wie eine richtige Frau aus 🤔 sooo... und was zum Henker war ich vorher?!  

Weiterhin viel Erfolg schau nach vorne und ziehe Konsequenzen aus der Arztwahl und höre bei Krankheit Verletzungen in Dich hinein und verlass Dich nicht auf eine Diagnose ... 

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Gewichtsabnahme. Sport und ketogene Diät sind da sicher eine super Kombination. Zu deiner Wut bezüglich der Vergangenheit hab ich noch eine Verständnisfrage: Verstehe ich das richtig, dass Du die Insulinresistenz für die fehlende Gewichtsabnahme verantwortlich machst und die Ärzte, die das nicht erkannt haben? Das finde ich interessant, weil ich den Mechanismus gern verstehen würde. Kannst Du dazu was schreiben? Also, warum eine Insulinresistenz zwar zu einer Blutzuckererhöhung, aber nicht zu einer Gewichtsabnahme führt? Ich bin nämlich auch so an der Grenze und grübele... 

Die Vergangenheit kannst eh net ändern. Also freu Dich über das Erreichte in der Gegenwart ☝️😉! So mach ich's zumindest 💃🏼💃🏼💃🏼 

Schön dass du uns bzw auch mich an den Erfolgsrezepten teil haben lässt. gibt ja immer Schnittpunkte.  

Wo war genau der Knackpunkt?  

Kann mich Karsten nur anschließen. So ist unsere Gesellschaft. Als Übergewichtiger ist man entweder undiszipliniert oder unsichtbar. Ärger dich nicht darüber 🤗 

@tiniestlittle: Was war denn eigentlich dein Zustand? Du hattest eine Insulinresistenz, dann Keto gegessen und dann abgenommen? Und vorher mit 12000 kcal nicht? 

Ich versuche einmal, gesammelt zu antworten. Erstmal vielen Dank für eure Unterstützung! Ich habe hier immer wieder das Gefühl, wirklich verstanden zu werden. :) Meine Werte sind endlich komplett im grünen Bereich @Rose.blume! Ich habe vor ein paar Tagen ein Foto mit den Ergebnissen gepostet 😊 Mein "liebstes" Nichtkompliment war: "Hast du abgenommen?" - "Ja" - "Sieht man, du hast endlich nicht mehr so ein schlimmes Doppelkinn". Und das war vor meiner Diagnose, als ich noch unkontrollierbare Gewichtsschwankungen hatte. Als ich dann unweigerlich wieder zugenommen habe, habe ich mich echt für mein "Doppelkinn" geschämt. 

Jetzt zu der Insulinresistenz (das wird etwas lang): Zunächst ist es wichtig, dass ich neben der Insulinresistenz (IR) auch ein PCO-Syndrom (häufige weibliche Hormonstörung) habe. PCOS ist trotz seiner Häufigkeit schlecht erforscht (wie viele weibliche Probleme in der Medizin, hurra!), aber man ist sich ziemlich einig, dass PCOS und IR zusammenhängen bzw. dass das eine vermutlich meist die Ursache des anderen ist. Zusammengefasst habe ich dadurch einen gestörten Zuckerstoffwechsel und einen komplett durcheinander geratenen Hormonspiegel, mit zu vielen Androgenen (z.B. Testosteron). Führt zu vielen blöden Symptomen, die den Rahmen von FatSecret wahrscheinlich sprengen würden. Der konstant stark überhöhte Insulinspiegel durch die IR führt zu Hormonungleichgewichten. Diese wiederum führen zu einem veränderten Stoffwechsel. Eine Studie mit knapp 100 Frauen hat z.B. gezeigt, dass der durchschnittliche Grundkalorienverbrauch (BMR) bei den gesunden Frauen bei 1.868 (+/-41) kcal lag. Bei Frauen mit PCOS und IR lag er bei gerade mal 1.116 (+/-106) kcal! Eine sehr gute Zusammenfassung (leider auf Englisch) bietet der Artikel "The PCOS Post: Hormonal Havoc From Hyperinsulinemia", falls jemand genauer nachlesen möchte :) 

Seit ich keto esse, ist mein Blutzuckerspiegel sehr viel ausgeglichener. Bei einem gesunden Menschen passiert ganz grob folgendes: Kohlenhydrate essen -> Blutzucker steigt -> Insulin wird ausgeschüttet -> Insulin bringt den Zucker in die Zellen -> Blutzucker- + Insulinspiegel sinken und man hat Energie. Mit Insulinresistenz passiert: Blutzucker steigt -> Insulin wird ausgeschüttet -> Der Körper reagiert nicht auf das Insulin -> Immer mehr Insulin wird ausgeschüttet -> der Körper wird noch unempfindlicher für Insulin. Keine Kohlenhydrate essen = kein steiler Anstieg des Blutzuckerspiegels = keine übertriebene Insulin-Ausschüttung. :) Deswegen geht es mir mit keto so viel besser und mein nüchtern-Insulinwert ist nach einem Jahr endlich wieder normal.